Man muss den Partner so nehmen, wie er ist und kann ihn nicht ändern? Stimmt nicht, sagt Single- und Paarberater Christian Thiel. Er behauptet, dass es für eine langlebige Beziehung sogar sehr wichtig ist, dass man es versucht. Es sind immer die gleichen Kleinigkeiten, die am Anfang nur ein bisschen nerven – und einen später in den Wahnsinn treiben. Doch wie sorgt ihr dafür, dass euer Partner sich ein wenig ändert? Mit diesen Schritten setzt ihr euch clever durch!
- Wir müssen es versuchen
Was passiert, wenn nichts passiert? Unsere Unzufriedenheit wird dadurch nur noch größer. »Wir haben wirklich alles versucht«, sagen Paare gern. Aber haben sie das wirklich? Es reicht nicht, wenn Paare Wutausbrüche ausleben, ewige Diskussionen führen und sich Vorwürfe an den Kopf werfen – das zählt nicht. Im Gegenteil, denn sie bewirken eher das Gegenteil. Daher an dieser Stelle schon mal ein kleines Geheimnis vorweg: Meist ist es gar nicht der Partner, der geändert werden muss, sondern wir selbst – oder vielmehr die eigene Herangehensweise. - Warum das Gespräch zu Lage der Beziehung zu nichts führt
Frauen führen sie sehr gern, Männer fürchten kaum etwas anderes so sehr: die Beziehungsanalyse. Das Problem ist schnell erklärt: Frauen beginnen meist mit einem »Wir müssen reden.« Dann folgt ein Gespräch, in dem sie klarmachen, dass sie unglücklich sind und der Partner schuld daran ist. Es folgt die Aufforderung, wie er das ändern kann. Natürlich meint die Frau es nur gut und sieht keinen anderen Weg, den Mann auf ihre Unzufriedenheit aufmerksam zu machen, doch für ihn ist das Ganze eine einzige Anklage. Deswegen ruinieren Beziehungsgespräche die Liebe viel mehr, als sie sie retten. Das ist sogar wissenschaftlich bewiesen. - Erfolgsrezept: Klare Ansagen
Es gibt eine Formel für eine erfolgreiche Veränderung und die lautet: Belohnung + klare Ansage + Sympathie. Ihr seht, im Vergleich zum Beziehungsgespräch sind es drei positive Elemente – die für euch arbeiten! Für eine klare Ansage solltet ihr euch selbst bewusst machen, was genau ihr eigentlich wollt. Worum geht es euch wirklich? Oft überlagern Kleinigkeiten ein viel tiefer liegendes Bedürfnis. Wenn man das erkannt hat, sollte man den Vorwurf in einen Wunsch verwandeln. »Ich wünsche mir mehr Sex …« klingt so viel besser als »Nie fängst Du mal einfach an …«. Eine weitere Alternative dazu ist eine höfliche Bitte. Dabei solltet ihr dem Partner gegenüber immer seine Sympathie zeigen und niemals in einen Meckerton verfallen. Hat sich dann tatsächlich etwas getan, ist es sehr wichtig, den Partner mit positiven Worten oder Handlungen dafür zu belohnen. Sprüche wie »War ja auch Zeit!« sind Gift für eine echte Veränderung. - Stellt eine Agenda auf!
Besser, als impulsiv drauflos zu poltern, ist eine klare Agenda, in der festgehalten wird, was sich in der Beziehung ändern sollte. Diese Liste hilft, den Kern des Problems schneller zu erkennen. Oft erleben die Männer ihre Frauen als ständig nörgelnd und die Frauen ihre Männer als passiv. Während sich beide übereinander aufregen, bleibt das grundlegende Problem verborgen. Eine Agenda macht außerdem zufrieden. Wird euch erst einmal deutlich, was euch überhaupt stört, fühlt ihr euch gleich besser. Die Gründe schriftlich festzuhalten, ist gleichzeitig eine Handlungsaufforderung, denn jetzt können die Gründe nicht länger ignoriert werden. - Lernt daraus!
Ihr habt einen Konflikt endlich aus der Welt geschafft? Herzlichen Glückwunsch, damit habt ihr euch beiden geholfen. Deshalb sollten beide Partner mitnehmen, wie wichtig es ist, für seine Bedürfnisse einzustehen, statt sie weiter in sich reinzufressen. Mit der richtigen Portion Liebe und Respekt sollten die Bedürfnisse also auch in Zukunft immer thematisiert werden. Nur dann hat man eine Chance auf die ewige Liebe.